17 Gruppen, darunter auch zwei Gruppen aus der Steiermark (Österreich), konnten den ganzen Tag über, auf einem Parcours durch Weilheim, ihr Können und ihre Teamfähigkeit unter Beweis stellen.
Die große Resonanz verschiedenster Gruppen hat uns wirklich überrascht und sehr gefreut.
Zum ersten Mal hatten wir auch eine DRK-Wasserwacht (Koberbachtalsperre Zwickauer Land), eine Schulsanitätsdienstgruppe aus Freudenstadt und viele Gruppen aus dem Jugendrotkreuz am Start.
Mit dem DRK Öhringen (DRK-Kreisverband Hohenlohe) war der amtierende 2. Bundessieger und mit dem Schulsanitätsdienst des Kepler-Gymnasium der aktuelle JRK-Landessieger aus Baden-Württemberg unter den Teilnehmern.
Der Andrang war so groß, dass wir vier Gruppen sogar absagen mussten. Jede zusätzliche Gruppe hätte für die Teilnehmer eine zusätzliche Pausenstation bedeutet, was den zeitlichen Rahmen des Wettbewerbstages gesprengt hätte.
Für alle teilnehmenden Gruppen bestand die Möglichkeit, schon am Freitagabend anzureisen und in der Werkrealschule in Weilheim zu übernachten. Das Angebot wurde vor allem von den Gruppen aus der 500km entfernten Steiermark und dem 450km entfernten Zwickauer Land dankend angenommen.
Das Bildungszentrum Wühle war auch der Dreh- und Angelpunkt des Wettbewerbs. Von hier aus wurden die Gruppen am Samstag, nach einem reichhaltigen Frühstück, in den Parcours geschickt.
14 Aufgaben und 3 Pausenstationen warteten auf die Teilnehmer.
Darunter sieben Erste Hilfe- und sieben Team/Spiele-Stationen.
Wie der Name des Wettbewerbs vermuten lässt, ging es an den sieben Stationen um reine Erste Hilfe Basismaßnahmen. Was sich vielleicht einfach anhört, hatte es doch in sich.
An der ersten EH-Station auf dem alten Friedhof fand eine Auseinandersetzung zwischen drei Personen statt. Nasenbluten, Abschürfungen und eine Glasscherbe in der Hand waren die fachlichen Herausforderungen, wichtig war hier auch die soziale Komponente, die Beteiligten zu beruhigen.
Am Gemeindehaus Kohlesbach sollte eine Person aus einem Rollstuhlbus ausgeladen werden. Unglücklicherweise trat die ausladende Person auf die Kante der Rampe, stürzte und hielt sich weiter am Rollstuhl fest, sodass dieser umkippte. Die Begleitperson der Rollifahrerin war sehr aufgeregt und durch ihr Asthma in einer Ausnahmesituation.
Weiter ging es ins neu gestaltete Weilheimer Freibad, wo eine Reanimation und ein Sonnenstich auf die Gruppen warteten. Nebenbei musste eine Person betreut werden, die mit der Reanimation begonnen hatte und sehr besorgt und aufgebracht war.
Diese Station wurde komplett von der DLRG-Ortsgruppe Weilheim betreut, die auf Grund der Örtlichkeit natürlich ein Heimspiel hatte.
An der Oberen Mühle, am alten Mühlrad, fanden die Teilnehmer eine Wanderin vor, die mit dem Knöchel umgeknickt war. Eine Passantin hatte sie auf dem Wanderweg bis zur Mühle gestützt, allerdings ging es ihr auf Grund der Hitze und der Belastung nun auch nicht mehr gut.
Auf dem Zähringermarkt wurden die Gruppen gebeten, sich die Ehefrau eines aufgeregten Mannes anzuschauen. Sie klagte über Übelkeit, ein Druckgefühl im Brustkorb und Atemnot. Neben der Versorgung der Patientin musste der sehr besorgte Ehemann gut betreut werden.
Die Hausmeister der Grundschule wollten ein Riffelblech montieren, wobei der Eine von der Leiter fiel und bewusstlos liegen blieb. Der Kollege wurde am Unterarm von dem scharfkantigen Blech getroffen und erlitt eine starkblutende Wunde.
Hier stellte uns die Feuerwehr Weilheim die Mimen und eine Schiedsrichterin.
An der letzten Station wurde in einer Gartenhütte etwas aufgeräumt. Beim Öffnen eines Gefäßes mit offensichtlich ätzender Flüssigkeit lief diese über die Hand des Patienten. Als die Ehefrau zu Hilfe eilen wollte, stürzte diese und verletzte sich ebenfalls.
Bei den Teamaufgaben erwartete die Teilnehmer eine bunte Mischung an Herausforderungen.
So wurde zum Beispiel bei den Kameraden der Feuerwehr Weilheim das möglichst gerade Ausrollen eines Feuerwehrschlauchs durch einen Wurf zwischen Kegeln verlangt und anschließend mussten mit einer Kübelspritze Flammen auf einer Wand gelöscht werden. Die THW Jugend Kirchheim zeigte, wie man eine tragfähige „Leonardo-Brücke“ aus losen Holzbrettern und ohne weitere Hilfsmittel baut und lies es die Gruppen nachmachen. Auf dem Zähringermarkt mussten sie etwas zur Geschichte der Zähringerstadt herausfinden, das Rathaus und die Peterskirche zeichnen und weitere Fragen beantworten. Danach ging es darum, eine möglichst perfekte Reanimation hinzulegen. Mittels unserem neuen CorPatch-Trainer, der die Reanimation ständig korrigiert, wenn die Drucktiefe, die Entlastung, oder die Frequenz nicht passt, mussten alle Teammitglieder zwei Minuten reanimieren. Die Auswertung wurde dann zusammengefasst und entsprechend bewertet. In unserem Seniorenheim ging es darum, Würfel an Seilen, die alle in der Hand hielten, gemeinsam zu einem roten Kreuz zu stellen. In der letzten Teamaufgabe im Schulhof mussten mittels Oberbauchkompressionstrainer möglichst viele Boli (Fremdkörper) aus dem Trainer in einen Karton katapultiert werden, der von einem weiteren Helfer gehalten wurde.
Alle 17 Teams wurden von Betreuern aus unserer DRK-Bereitschaft oder unserem Jugendrotkreuz begleitet, um durch den Parcours zu finden und zur korrekten Zeit am richtigen Ort zu sein.
Für das leibliche Wohl sorgte unser Zeltlager-Küchenteam vom JRK, die nicht nur ein sehr gutes Frühstück und Abendessen, sondern auch tolle Lunchpakete gezaubert haben, die wirklich bei allen Teilnehmern sehr gut ankamen und im Nachhinein auch noch mehrfach gelobt wurden.
Nach einem gemeinsamen Abendessen und den Reden von Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle und unserem Bereitschaftsleiter Andreas Schober, ging es dann daran, die Leistung der Gruppen, in Platzierungen darzustellen.
- Platz JRK Kandel 2 (Kreisverband Germersheim)
- Platz JRK Karlsdorf (Kreisverband Steiermark)
- Platz JRK Kandel 1 (Kreisverband Germersheim)
- Platz DRK Öhringen (Kreisverband Hohenlohe)
- Platz DRK Wasserwacht Koberbachtalsperre (Kreisverband Zwickauer Land)
- Platz JRK Germering (Kreisverband Fürstenfeldbruck)
- Platz DRK Wendlingen (Kreisverband Nürtingen-Kirchheim/Teck)
- Platz DRK Holle 2 (Kreisverband Hildesheim)
- Platz JRK Frickenhausen (Kreisverband Nürtingen-Kirchheim/Teck)
- Platz JRK Neuthard 2 (Kreisverband Karlsruhe)
Die Plätze 11-17 gingen an das JRK Obermachtal (KV Ulm), JRK Schladming (KV Steiermark), Schulsanitätsdienst des Kepler Gymnasium (KV Freudenstadt). DRK Müllheim-Badenweiler-Auggen (KV Müllheim), DRK Feldmoching (KV München), DRK Holle 1 (KV Hildesheim) und das JRK Neuthard 2 (KV Karlsruhe).
Das Siegerteam erhielt neben dem Pokal auch sechs CorPatch-Reanimationsfeedback-Systeme und einen CorPatch-Trainer.
Den Abschluss des Abends bildete dann unsere Blaulichtparty mit einer Bar und Live-Musik der Band SoundJack, zu der alle Helferinnen und Helfer, befreundete Organisationen und natürlich auch die Teilnehmer des Wettbewerbs herzlich eingeladen waren.
Der Personaleinsatz für so einen Wettbewerb ist immens groß.
So wurden an diesem Wochenende 120 Dienste von über 70 Helfern (JRK, Aktive und Senioren) geleistet. Zu dieser Zahl kamen noch rund 50 Mimen und Schiedsrichter, die auf dem Parcours die Aufgaben betreut haben.
Der internationale Erste Hilfe Wettbewerb hat seinen Ursprung vor 40 Jahren. Um zum 75jährigen Jubiläum unserer Bereitschaft einen tollen Wettbewerb auf die Beine zu stellen, fing man schon 15 Jahre früher an, zu testen, wie so ein Wettbewerb funktionieren kann.
Im Abstand von 5 Jahren wurden die Wettbewerbe bis heute so fortgesetzt.
„International“, weil wir Gruppen von überall her die Chance geben wollten, sich zu vergleichen. So waren schon Gruppen aus Dänemark, Holland, Italien,.. bei uns zu Gast.
Immer auf Grundlage der Ersten Hilfe.