Übungstag der Bereitschaft
Über 30 aktive Helfer trafen sich vergangenen Samstag in Weilheim, um ihr Wissen aufzufrischen und neue Kenntnisse zu erwerben.
Nach der Begrüßung wurden die Teilnehmer in Gruppen eingeteilt und durchliefen bis zum Mittag insgesamt vier Stationen.
Die jährliche Pflichtausbildung, die sogenannte Rezertifizierung für die Anwendung des Defibrillators bei einer Reanimation und das Legen eines Larynxtubus, für die Sicherung der Atemwege bei der Beatmung, nahm einen großen Stellenwert an diesem Tag ein. Bereits drei Minuten nach dem Herzkreislaufstillstand fangen Gehirnzellen an, unwiderruflich abzusterben. Hier kommt es auf jede Minute an. Umso wichtiger ist es, dass in so einem Fall alle Handgriffe sitzen. Trotz Hilfsmitteln wie einem AED (automatisierter externer Defibrillator), der ein Kammerflimmern wieder in einen Sinusrhythmus verwandeln kann, oder einem Larynxtubus, mit dem man eine effizientere Beatmung durchführt, bleibt die Basismaßnahme auch für unsere Helfer dieselbe, wie im Erste-Hilfe-Kurs. 30-mal drücken und zwei Mal beatmen und das so lange, bis der Patient eigenständig wieder zu atmen beginnt, oder sie vom Rettungsdienst abgelöst werden. Je öfter man diese Algorithmen miteinander übt, umso sicherer wird man dann auch am echten Patienten. Diese Fortbildung ist für alle unsere Helfer einmal jährlich Pflicht.
Durch die Umstellung von Analog- auf Digitalfunk und die erfolgten Einweisungen auf die neuen Geräte, wurden die Teams mit Digitalfunkgeräten ausgestattet und an verschiedene Stationen im Verwaltungsraum geschickt. Um eventuelle Berührungsängste zu minimieren und den sicheren Umgang mit der neuen Technik zu erwerben, wurden die einzelnen Stationen durch regelmäßigen Kontakt mit der Übungsleitstelle über Funk durchgegeben. Nach dem Eintreffen am Zielort, meldeten sich die Teams bei der Übungsleitstelle und erhielten verschiedene Erste-Hilfe-Aufgaben, welche gelöst werden mussten.
Ein weiteres wichtiges Ausbildungsthema, war die richtige Versorgung eines Trauma-Patienten, wie zum Beispiel einem gestürzten Motorradfahrer. Neben dem ABCDE-Schema, bei dem der Allgemeinzustand eines Patienten eingeordnet werden kann und einer STU (schnelle Trauma Untersuchung), wurde auch die Immobilisation, also die Ruhigstellung, mittels einer Vakuummatratze und Schaufeltrage, gezeigt und geübt.
Der in Neidlingen stationierte Notfall-Krankentransportwagen, der auch im Ahrtal zweimal zum Einsatz kam, ist ein Fahrzeug des Bundes und kann im Einsatzfall bis zu zwei Patienten liegend transportieren. Um hier in einem Einsatz die richtigen Kniffe zu kennen, wurden alle Helfer auf die Bedienung dieses Bevölkerungsschutz-Fahrzeug eingewiesen.
Nach einer kurzen Pause ging es dann in die Peterskirche nach Weilheim, nicht unbedingt, um geistigen Beistand zu holen, sondern um unsere beiden Mitglieder Birte und Frieder Wahl nach der Trauung standesgemäß zu empfangen. Eine kleine Stärkung auf die Hand, ein gemeinsames Gruppenfoto und schon wurden unsere Helfer durch piepsende Meldeempfänger zur nächsten Aufgabe geschickt.
„Fahrzeuge besetzen und einsatzklar machen – Unfall mit mehreren Verletzten - Linienbus gegen PKW“
Mit insgesamt sechs Einsatzfahrzeugen ging es dann in Richtung Tobelwasen. Das Führungsteam übernahm die erste Sichtung der Unfallstelle.
Hier wurden die Patienten je nach Schwere ihrer Verletzungen in drei unterschiedliche Kategorien ein- und die Einsatzstelle in zwei Abschnitte unterteilt. Der erste Abschnitt war die Einsatzstelle an sich. Die Helfer kümmerten sich um die Verletzten in PKW und Linienbus. Im zweiten Abschnitt wurde eine Patientenablage gebildet, in der die Patienten gesammelt, registriert und bis zum Transport in eine Klinik weiter versorgt und betreut wurden. Das Ziel der Übung war, die Themen des Vormittags (Reanimation, Funken, Trauma, Umgang mit dem KTW-B) in ein realistisches Szenario zu verpacken und dadurch nochmal zu festigen.
Danke an die Firma Omnibus Fischer, die uns für diese Übung einen ihrer Linienbusse zur Verfügung stellte.