Eine Reise in die Vergangenheit
Die DRK-Bereitschaft in Weilheim an der Teck feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Dazu werden unterschiedliche und sehr spannende Aktivitäten unternommen. Am vergangenen Freitag, waren wir deshalb auf den Spuren der vergangenen 100 Jahre unterwegs. Gemeinsam fuhren wir mit drei Autos nach Geislingen ins Rotkreuz-Landesmuseum Baden-Württemberg, um dort zu erfahren, wo eine der weltweit größten Hilfsorganisationen und damit auch wir, ihren Ursprung besitzen.
Um den Weg bis nach Geislingen zu überbrücken, gab es eine Funkübungsaufgabe, um unsere Kompetenzen in diesem Gebiet zu erweitern. Angekommen im Museum, wurden wir freundlich von Museumsleiter Jens Currle mit seinem Stellvertreter Christian Striso empfangen und uns wurde eine kleine Einführung in die Entstehungsgeschichte des Museums erteilt.
Schließlich ging die Spurensuche los und wir konnten ins Museum. Bereits im Eingangsbereich durften wir über eine Rettungskutsche aus dem Jahre 1899 staunen, mit welcher zu dieser Zeit tatsächlich Menschen in die Krankenhäuser transportiert wurden. Ein weiterer Blickfang im Eingangsbereich war ein älteres Sanitätsmotorrad, welches zum Vorrausfahren auf viel befahrenen Strecken genutzt wurde, wenn eine Rettungsgasse aufgrund Staus auf der alten zweispurigen Autobahn8 nicht möglich war, außerdem bescherte uns dies auch einige Erinnerungsfotos.
Bereits beim Betreten des Ausstellungsraumes wurde einem klar, wie viel Leidenschaft und Herzblut, die Ehrenamtlichen in das Museum investiert haben, um die Geschichte des Deutschen Roten Kreuzes über Generationen hinweg weiterzugeben.
Alles Begann mit einem einfachen Kaufmann namens Henry Dunant, der auf einer seiner Handelsreisen in der Schlacht von Solferino gelandet ist. Als er die vielen Verletzten erblickte, welche dem damaligen Krieg zum Opfer fielen, beschloss er diesen Opfern zu helfen. So entstand am 17. Februar 1863, gegründet durch das Komitee der Fünf, das Internationale Komitee des Roten Kreuzes.
Hofrat von Hermann brachte das Deutsche Rote Kreuz in die Baden-Württembergische Region. Er war ein sehr engagierter Mann und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter seine letzte, eine Miniaturstatue hergestellt aus Elfenbein (auch diese ist im Museum zu bestaunen). Auch eine Lebensechte Büste von unserem Gründungsvater Henry Dunant ist dort zu finden.
Zahlreiche handschriftlich verfasste Tagebücher und ein altes Transportbuch sind ebenso Teil der Ausstellung. Durch die Fahrzeuggeschichte der Vergangenheit kann man streifen und so zum Beispiel den ersten RTW, der jemals existiert hat, live betrachten. Ebenfalls ein Schmuckstück der Ausstellung ist ein aus einem alten Notarzt Einsatzfahrzeug gebauter Fahrsimulator, bei dem man eine echte Einsatzfahrt live miterleben kann. Doch dies waren nicht die einzigen großartigen Dinge, welche wir in der Reise durch die letzten 100 Jahre bestaunen durften. Auch der Werdegang unserer alltäglichen Dinge, wie Verbandmaterial oder Reanimationsassistenten konnten wir genau erkunden.
Doch das Highlight unserer Zeitreise war ein Fotoalbum von unserer Bereitschaft von vor rund 60 Jahren. Dies hat besonders eine Zeitzeugin dieser Zeit, welche uns ebenfalls auf diese Reise begleitet hat, sehr gefreut. Sie konnte darin ihr Hochzeitsfoto wiedererkennen und auch einige andere Fotos zu Ereignissen, welche in unserer Bereitschaft im Zeitraum der letzten 100 Jahre einen Platz gefunden haben.
Insgesamt war es ein wunderschöner Ausflug zusammen mit unseren Kameraden und Kameradinnen, welcher uns einen einzigartigen Einblick in die Vergangenheit gewährt hat. Wir sind uns sicher, jeder und mag er sich noch so gut mit unserer Geschichte auskennen, hat auf diesem Ausflug eine neue Entdeckung gemacht und sicherlich einige interessante Informationen mit nach Hause genommen.